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Vita

Theologin, Texte und Videos

Mein Geburtsort ist ein Bauerndorf im Kanton Luzern, Pfaffnau; meine erste Lebenswelt war der Bauernhof meiner Grosseltern…

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Vita

Theologin, Künstlerin, Autorin

Mein Geburtsort ist ein Bauerndorf im Kanton Luzern, Pfaffnau; meine erste Lebenswelt war der Bauernhof meiner Grosseltern: eine sinnenreiche Welt mit unvergesslichen Gerüchen im Stall und auf den Feldern, beim Mähen von nassem Frühlingsgras, bei der Ernte von Heu und Getreide in der Sommerhitze, von Kartoffeln, Äpfeln und Zwetschgen im Herbstnebel; der Versuch, die Kühe zu melken und auf dem Ackergaul zu reiten, der dann mit mir durchgebrannt ist.

Der Umzug mit sechs Jahren in die Berge, nach Engelberg, war ein Verlust dieses Reichtums, und das Leben in einem von harten Felsen umschlossenen Tal ein Leben in der Fremde. Später habe ich verstanden, welch geistige Macht die Landschaft hat und wie es eine Interaktion gibt mit dem Innern und seinen Dispositionen.

Vielleicht hat sich auf diesem Hintergrund die Sensibilität für das Religiöse verstärkt, für das Monastische und die Liturgie, wie es mir begegnete im Kloster der Benediktinermönche.

Mit siebzehn Jahren verliess ich Familie und Bergtal und stand seither auf eigenen Beinen. Was schon in meiner Kindheit begonnen hat, setzte sich fort: Mein Leben als Wanderschaft.

Nach meiner Ausbildung zur eidg. Dipl. Kauffrau in Zug ging es über Taizé und die charismatische Erneuerung in Luzern zum Schloss Craheim, einem Ökumenischen Zentrum in Unterfranken. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude waren zu einem Haus der Stille umgebaut, wo der Schweizer Franziskaner Eugen Mederlet im Auftrag des Bischofs von Würzburg katholisches, monastisches Leben für Nichtkatholiken zugänglich machen sollte – ein offizieller Beitrag zur Ökumene. Als Mitarbeiterin auf unbestimmte Zeit lebte ich dort ein intensives kontemplatives Leben, verbunden mit einer umfassenden spirituellen und theologischen Schulung.

Nach meiner Rückkehr in die Schweiz machte ich in der Wirtschaft in unterschiedlichen Branchen und Positionen vielfältige Erfahrungen.

Eine schwere Krise, auch kirchlich-religiös, schüttelte mich durch und mir wurde klar, dass mein Leben noch einmal ganz anders werden soll.

Im Theologiestudium an der Universität Fribourg/CH suchte ich die Verbindung zwischen den bisherigen Erfahrungen und der theologischen Wissenschaft, um neue Zugänge zum Wesentlichen des Christlichen umfassender begründen zu können. Entscheidend wurden für mich Romano Guardini, Viktor E. Frankl, Maria Montessori, Joseph Beuys und Friedrich Weinreb.

Meine pastorale Arbeit begann an der Liebfrauenkirche in Zürich: Nebst den allgemeinen Aufgaben, Beerdigungen und Predigttätigkeit, Vorträgen und Kursen hatte ich Gelegenheit, neue Formen des liturgischen Feierns zu entwickeln. Das erforderte eine passende Sprache und Musik, eine neue Art von meditativem Gesang. Mein Anliegen war es, mit diesen Formen ganz bewusst einen Erfahrungsraum des Heiligen zu schaffen, der das Berührtsein von Gott und ein ganzheitliches Werden als Mensch ermöglicht.

Damals begann die Zusammenarbeit mit dem Kirchenmusiker und Komponisten Philippe Frey.

Es folgte ein zweiter mehrjähriger Aufenthalt in Deutschland, mit Konzept- und Aufbauarbeit für zwei Klöster – in Bad Wimpfen und Maihingen – mit Kurstätigkeit in der Glaubensvermittlung für Erwachsene.

Nach siebzehn Umzügen in meinem Leben hatte ich das Bedürfnis, zu einer gewissen Ruhe zu kommen und in die Schweiz zurückzukehren. Die letzten fünf Jahre vor meiner Pensionierung im Frühling 2020 war ich engagiert in der Pfarreipastoral in Dietikon.

Nun geniesse ich die Freiheit, mich ganz der Theologie als «Rede von Gott» im Sinn der Kunst widmen zu können. Mein Lieblingsmedium wird zunehmend das Video. Es ermöglicht mir in besonderer Weise, die erarbeiteten Inhalte und Erfahrungen der letzten Jahrzehnte auf den Punkt zu bringen und anschaulich zu machen.

Ich freue mich, wenn Mystik.Art für viele zur Inspiration wird, das eigene Leben als Mystik.Art zu entdecken und das hier Geschaute umzusetzen.

Philosophieren heisst: Von dem Weltganzen sich eine innere Anschauung machen, also ein Bild davon gewinnen; wer sich aber ein Bild macht, sei es immer mit welchen Mitteln, ist ein Künstler; aus diesem Grund ist die Philosophie keine Wissenschaft, sondern eine Kunst. Ebenso die Religion und die Politik.
Hermann Lorenzen

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